International Employment - Mandanteninformation
USA in der Trump Ära
Am 15.05.2019 hat die Kanzlei HEUSER RECHT UND
STEUERN eine Mandanteninformationsveranstaltung
durchgeführt.
Die Informationsveranstaltung hat aufgezeigt, dass
es insgesamt 81 unterschiedliche Visatypen für die
USA gibt. Die drei häufigsten Visatypen wurden
intensiv besprochen. Dabei handelt es sich um
das H1B Visum für Geschäftsreisen, das L-1 Visum
für einen befristeten Arbeitsaufenthalt und das
E-Visum für Investoren. Es wurde dargelegt, dass die
Vergabepraxis in der Trump Ära verschärft worden
ist. Das Trump Motto lautet America First. Das Ziel
besteht darin, mehr amerikanische Mitarbeiter in
Beschäftigung zu bringen. Die Verschärfung gilt auch
gegenüber deutschen Antragstellern.
Der Dokumentationsaufwand hat zugenommen, die
Bearbeitungsdauer wurde verlängert, die Anzahl
der Ablehnungsbescheide hat sich spürbar erhöht.
Selbst die Verlängerung von bereits ausgegebenen
befristeten Visa und Arbeitserlaubnissen stellt sich als
ein Problem dar. Die Anzahl von Zurückweisungen
hat zugenommen.
In der Diskussion stellte sich heraus, dass den
Unternehmen eine Visastrategie fehlt, die zum einen
die Verfahrensdauer für einen Antrag berücksichtigt
und zum anderen einen sicheren Ablauf gewährleistet,
damit der Arbeitseinsatz der Mitarbeiter in den USA
planbar ist. Insbesondere der kurzfristige Einsatz
von Fachkräften, Monteuren, Technikern und
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Arbeitern bereitet Probleme im Tagesgeschäft. Visa
und Arbeitserlaubnisse werden in Unternehmen als
notwendige Übel gesehen, durchaus vorhandene
Gestaltungsmöglichkeiten werden nicht genutzt.
Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Visa -
Strategien konnte nicht mit Hilfe einer Kostenanalyse
allein beantwortet werden. Entscheidend ist der Wert
des Arbeitseinsatzes einzelner Mitarbeiter und die
Zuverlässigkeit von cross border Einsätzen in den
USA. Die Anforderungen, die an die Mobilität in
Richtung USA gestellt werden, sind oftmals nicht ganz
klar. Denn diese Mobilität wird als selbstverständlich
vorausgesetzt. Insgesamt stellte sich der Eindruck ein,
dass eine Visastrategie als Thema in den Unternehmen
nicht erkannt worden ist. In der Regel findet eine
Einzelfallbetrachtung statt, deren Ausgang in der USA
Mobilität zur Zeit als ungewiss eingestuft wird. Eine
Normalisierung der Vergabepraxis wird erst wieder
erwartet, wenn die Trump Ära endet.
Die formalen Anforderungen an die Steuerklärungen
von deutschen Expats in den USA sind ohne
Ankündigung und Begründung im letzten Jahr
erhöht worden. Entgegen der bisherigen Praxis wird
die Vorlage von Originalen verlangt, die zum Teil
noch beglaubigt werden müssen. US Steuerexperten
haben erklärt, dass die Kommunikation mit dem IRS
aufwändig, schwierig und zeitintensiv ist.
Duisburg, den 16.05.2019
Achim Heuser ( Rechtsanwalt )