Steuern
Deutschland: Jahresabschluss 2018 muss bis zum Jahresende 2019 veröffentlicht werden
Unternehmen, die gesetzlich verpflichtet sind,
ihren Jahresabschluss zu veröffentlichen (z. B.
GmbH oder GmbH & Co. KG), müssen die Frist
zur Veröffentlichung beachten. Der Abschluss muss
spätestens vor Ablauf des zwölften Monats des dem
Abschlussstichtag nachfolgenden Geschäftsjahrs
offengelegt werden. 7
Unternehmen, die ihre Jahresabschlüsse nicht
rechtzeitig einreichen, müssen mit der Festsetzung
von Ordnungsgeldern rechnen. 8 Sie werden sodann
durch das Bundesamt für Justiz von Amts wegen
aufgefordert, ihrer gesetzlichen Verpflichtung
innerhalb von sechs Wochen nachzukommen. Mit
der Anforderung ist gleichzeitig eine Mahngebühr
fällig, die auch nach verspäteter Einreichung nicht
erlassen bzw. angerechnet wird. 9
Für Kleinstkapitalgesellschaften, die an zwei
aufeinanderfolgenden Abschlussstichtagen mindestens
zwei der folgenden Merkmale nicht überschreiten
(350.000 € Bilanzsumme, 700.000 € Umsatzerlöse
und durchschnittlich zehn beschäftigte Arbeitnehmer)
sieht das Gesetz Erleichterungen vor: 10
Sie müssen unter bestimmten Voraussetzungen
keinen Anhang erstellen.
Hierfür müssen bestimmte Angaben unter der Bilanz
ausgewiesen sein: Angaben zu den Haftungsverhältnissen
11, Angaben zu den Vorschüssen oder Krediten,
die an Mitglieder des Geschäftsführungsorgans,
eines Beirats oder Aufsichtsrats gewährt wurden 12,
erforderliche Angaben zu den eigenen Aktien der
Gesellschaft (bei einer Aktiengesellschaft)13. Darüber
hinaus können in besonderen Fällen zusätzliche
Anhangangaben nötig sein, wenn der Abschluss kein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage widerspiegelt.14
Auch werden Kleinstkapitalgesellschaften Optionen
zur Verringerung der Darstellungstiefe im Jahresabschluss
eingeräumt.15 Schließlich können die
gesetzlichen Vertreter dieser Gesellschaften
zwischen der Offenlegung durch Veröffentlichung
(Bekanntmachung der Rechnungslegungsunterlagen)
oder durch Hinterlegung der Bilanz beim Betreiber
des Bundesanzeigers wählen. Dabei ist auch im Fall
der Hinterlegung die elektronische Einreichung der
Unterlagen vorgeschrieben. 16
(DATEV Kanzleinachrichten pro; Erläuterungen und Kommentare zur
Textbausteinsammlung Ausgabe November 2019, S. 18)
Griechenland: Geplante Änderungen im Bereich Steuern
Die griechische Regierung hat am 7. Oktober 2019
den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr dem
Parlament vorgelegt. Dieser sieht vor allem in den
Bereichen Einkommens- und Körperschaftsteuer
Neuerungen vor.
Zunächst ist eine Senkung der Einkommensteuer für
jährliche Einkommen bis zu 10.000 Euro von bisher
22 Prozent auf 9 Prozent vorgesehen. Durch diese
Maßnahme wird eine weitere Kategorie eingeführt,
sodass ab dem Jahr 2020 fünf Steuerstufen existieren
werden. Derzeit belaufen sich die Steuersätze bis zu
einem Einkommen in Höhe von 20.000 Euro auf
22 Prozent, bei Einkommen über 20.000 Euro bis
30.000 Euro beträgt der Steuersatz 29 Prozent.
7 § 325 HGB.
8 § 335 Abs. 1 Nr. 1 HGB.
9 § 335 Abs. 3 Satz 1 und 2 HGB.
10 § 264 Abs. 1 Satz 5 i. V. m. § 267a HGB.
11 § 268 Abs. 7 i. V. m. § 251 HGB.
12 § 285 Nr. 9 Buchst. c HGB.
13 § 160 Abs. 3 Satz 2 i. V. m. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG.
14 § 264 Abs. 2 Satz 4 i. V. m. Satz 2 HGB.
15 § 275 Abs. 5 HGB.
16 § 326 Abs. 2 HGB.
013 • www.heuser.de
Einkommen zwischen 30.001 Euro und 40.000 Euro
werden mit 37 Prozent besteuert und bei einem
Einkommen von über 40.000 Euro beträgt der
Steuersatz 45 Prozent.
Es ergeben sich zudem Änderungen der Körperschaftsteuer:
Es ist eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes
von derzeit 28 Prozent auf 24 Prozent für die
im Jahr 2019 erzielten Gewinne vorgesehen.
Zudem wird der Satz der Mehrwertsteuer für
Babyprodukte und Sicherheitshelme auf die ermäßigte
Rate von 13 Prozent gesenkt.
(Nadine Bauer, Griechenland - Geplante Änderungen im Bereich Steuern;
Germany Trade & Invest – GTAI; 10.10.2019)